Der Bundesrat vernachlässigt den Umweltschutz während der Pandemie. Heute lanciert Greenpeace Schweiz eine Petition, damit der Bundesrat der akuten Belastung durch Einwegmasken endlich entgegenwirkt. Die Produktion von Stoffmasken, die den Sicherheitsstandards des Bundes entsprechen, muss eine Priorität bilden.

Der Einwegmasken-Abfall breitet sich seit Juli immer mehr aus. Die erweiterten Schutzmassnahmen zur Eindämmung der Pandemie verschärfen die Lage. Die Natur benötigt bis zu 450 Jahre, um eine einzige unsachgemäss weggeworfene Einwegmaske abzubauen. Denn die meisten Exemplare bestehen aus dem Kunststoff Polypropylen, was zu Mikroplastik zerfällt. Der Bund steht in der Pflicht, das Problem endlich anzugehen. 

Einen Ausweg bieten mehrfach verwendbare Stoffmasken. Aber noch sind viel zu wenige Textilmasken auf dem Markt, die gemäss den Sicherheitsstandards des Bundes hergestellt wurden. Es ist höchste Zeit, dass deren Produktion erheblich ausgebaut wird. Greenpeace Schweiz lanciert daher heute die Petition «Umweltschutz in der Pandemie»: Sie fordert den Bundesrat auf,

  • der Erarbeitung der Stoffmasken-Norm höchste Priorität zu geben
  • in die Produktion von mehrfach verwendbaren, zertifizierten Masken zu investieren 
  • deren Produktion durch private Unternehmen zu unterstützen
  • die Verwendung von mehrfach verwendbaren, zertifizierten Masken der Allgemeinheit als Standard zu empfehlen 

Aufgrund des hohen Verbrauchs von Einwegmasken stand Greenpeace Schweiz bereits im Sommer in Austausch mit der «Corona-Taskforce» des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Darauf hat das BAG die Maskenempfehlung Anfang August angepasst und empfiehlt die Stoffmasken, welche die BAG-Vorgaben erfüllen, genauso wie OP-Wegwerfmasken, solange keine akute Atemwegserkrankung vorliegt.

Statt der Stoffmasken sind jedoch herumliegende Einwegmasken zum Alltagsbild geworden. Um die akute Belastung aufzuzeigen, startet Greenpeace heute parallel eine Online-Sammlung des Masken-Abfalls, die laufend mit Fotografien ergänzt wird. Diese wird gegenüber dem Bundesrat den dringenden Handlungsbedarf unterstreichen, damit auch die Umwelt die Pandemie heil übersteht.

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