Die Atomkraft wird das Klima nicht retten. Darauf haben heute Aktivist:innen der Greenpeace-Regionalgruppe Basel mit einer Aktion in Villigen im Kanton Aargau hingewiesen. Sie entrollten zur Mittagszeit auf dem Vorplatz des Atomkraftwerks Beznau ein riesiges Sonnentransparent mit einer Friedenstaube. Ihre Forderung an das Parlament: Für eine klimafreundliche und energiesichere Zukunft  braucht es einen massiven und schnellen Ausbau der Solarenergie.

Eine Medienmitteilung der Greenpeace-Regionalgruppe Basel

Fast 50 Meter misst die riesige Sonne im Durchmesser, die heute Mittag von rund einem Dutzend Aktivist:innen der Greenpeace-Regionalgruppe Basel auf dem Vorplatz des Atomkraftwerks Beznau entrollt wurde. In der Mitte der Sonne prangt eine regenbogenfarbene Friedenstaube. Mit der Aktion wollen die Aktivist:innen aufzeigen, dass die Solarenergie eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen muss. Die Solarenergie trägt zudem zum Frieden bei, während Gas und Öl Kriege fördern. 

Die Aktion fand anlässlich der in der laufenden Herbstsession anstehenden Debatte zum Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien statt. Die Aktivist:innen fordern das Parlament auf, endlich vorwärts zu machen mit dem dringend benötigten Ausbau der Solarenergie, und sich nicht ablenken zu lassen von den Forderungen nach neuen Atomkraftwerken.

Solarenergie bringt Unabhängigkeit, Versorgungssicherheit und die Chance auf Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommens

Das Anfang dieses Jahres veröffentlichte Energieszenario von Greenpeace Schweiz zeigt deutlich auf, dass neben vermehrter Energieeffizienz und Sparmassnahmen ein deutlicher Ausbau der Solarenergie zentral ist, um die Emissionen des Schweizer Energiesektors dem verbleibenden CO2-Budget anzupassen, ohne einen weiteren Verlust der Biodiversität in Kauf zu nehmen. «In Zeiten einer immer spürbarer werdenden Klimakatastrophe können wir mit einem raschen Ausbau der Solarenergie nicht nur die Treibhausgasemissionen massiv reduzieren. Wir können die Schweizer Energieversorgung auch unabhängiger machen von der Macht kriegstreibender Staatsoberhäupter. Solarenergie steht für eine friedlichere Zukunft», sagt Christoph Arndt, Aktivist der Greenpeace-Regionalgruppe Basel.

Atomkraft rettet das Klima nicht

Elf Jahre nach der Atomkatastrophe von Fukushima werden leider auch in der Schweiz Stimmen lauter, die behaupten, dass der Ausstieg aus fossilen Energieträgern nur gelinge, wenn die Atomenergie wiederbelebt werde. Doch trotz der wiederkehrenden märchenhaften Versprechen neuer atomarer Technologien wie der Kernfusion und der Kraftwerke der sogenannten 4. Generation zeigen sämtliche unabhängige Einschätzungen, dass es beim Marketing bleiben wird: Keine dieser Technologie wird schnell genug einsatzfähig sein, um zur Einhaltung des Pariser Klimaschutzabkommen beizutragen, geschweige denn wirtschaftlich rentabel.

Die Risiken der Atomkraft und die weiterhin ungelöste Problematik des radioaktiven Abfalls sind dabei noch nicht berücksichtigt. «Wollen wir das Pariser Klimaschutzabkommen einhalten und uns eine Chance bewahren, die drohende Klimakatastrophe abzumildern, ohne dabei die Biodiversität zu gefährden, brauchen wir einen raschen Ausbau der Solarenergie und griffige Massnahmen zur Energieeffizienz und zur Energieeinsparung. Sicher keine antiquierten Träume von neuen Atomkraftwerken oder anderen fossil-atomaren Notlösungen», fordert Zoë Roth, Mediensprecherin der Greenpeace-Regionalgruppe Basel.

Die Forderungen an das Parlament 

  • Fokus auf einen schnelleren Ausbau der Solarenergie (für Strom und Wärme). Die  Stromproduktion soll bis 2035 von aktuell 3 TWh pro Jahr auf mindestens 30 TWh pro Jahr erhöht werden. Eine Nutzungspflicht bei Neubauten und Dachsanierungen ist ausdrücklich zu begrüssen, es braucht aber auch einen Booster für die Solarisierung von bestehenden Dächern, Fassaden und Infrastrukturbauten. Für eine verstärkte Stromproduktion im Winter sind zusätzliche Anreize einzuführen (z.B. eine Bonusvergütung für winteroptimierte Anlagen auf Infrastrukturen in den Alpen). 
  • Einsatz der Schweiz zur umweltschonenden und menschenrechtskonformen Produktion der Solaranlagen.
  • Festlegung einer definitiven Laufzeitbegrenzung für die bestehenden Atomkraftwerke. 
  • Verstärkte Massnahmen zum Stopp der Energieverschwendung.

Weitere Informationen

Bilder der Aktion

In diesem Ordner stehen erste Bilder der Aktion zur Verfügung. Neue Bilder werden laufend hinzugefügt. 

Kontakte

  • Zoë Roth, Mediensprecherin Greenpeace-Regionalgruppe Basel, +41 79 921 72 67, [email protected] (vor Ort)
  • Georg Klingler, Energie- und Klimaexperte bei Greenpeace Schweiz, +41 79 785 07 38, [email protected] 
  • Medienstelle Greenpeace Schweiz: +41 44 447 41 11, [email protected]