Eine repräsentative Umfrage hat ergeben, dass eine grosse Mehrheit der Bevölkerung die Forderung nach einem nachhaltigen Finanzplatz unterstützt. Für Greenpeace Schweiz zeigt dies, dass Banken, Versicherungen aber auch die Schweizerische Nationalbank aufgefordert sind, ihre Klimaverantwortung wahrzunehmen.

Zwei Drittel der Bevölkerung für klimaneutrale Investitionen

Der Schweizer Finanzplatz befeuert mit seinen weltweiten Finanzflüssen und Investitionen in klimaschädliche Wirtschaftsaktivitäten die Klimakrise. Zwei Drittel der Bevölkerung äussern Zustimmung, dass Banken und Versicherungen künftig klimaneutral investieren sollen. Das gleiche gilt für die Schweizerische Nationalbank mit ihrem hohen Anlagevolumen und globalen Einfluss. Hier fordern knapp 80% das klimaschädliche Aktivitäten nicht mehr unterstützt werden.

Bezüglich unseren gebundenen Versicherungsgeldern in der Altersvorsorge soll mehr Transparenz geschaffen werden. 81% wollen wissen, wie ihr Altersguthaben angelegt wird und welchen Einfluss diese Anlagen auf den Klimawandel haben. 

In Bezug auf das Massnahmenpaket des Bundes zum Coronaviruses fordert die Schweiz Bevölkerung ebenfalls ein klimafreundliches Vorgehen. 54% stimmen zu und 27% stimmen eher zu, dass bei der Vergabe von Unterstützungsgeldern der Einfluss auf das Klima berücksichtigt wird. 

Resultate unserer Umfrage

Folgende Fragen wurden mit “stimme nicht zu”, “stimme eher nicht zu”, “stimmen eher zu” oder “stimme zu” beantwortet:

  1. Schweizer Banken und Versicherungen finanzieren auch Industrien, die das Fortschreiten des Klimawandels befördern. Sollen für sie bis in 10 Jahren nur noch Investitionen erlaubt sein, die insgesamt klimaneutral sind?
    Stimme zu: 32%
    Stimme eher zu: 35%
  1. Schweizer Vermögensverwalter und Pensionskassen legen die Sparguthaben ihrer Kunden und Versicherten auch in klimaschädliche Industrien an. Sollen sie ihren Kunden gegenüber den Einfluss dieser Anlagen auf den Klimawandel offenlegen müssen?
    Stimme zu: 58%
    Stimme eher zu: 23%
  1. Die Schweizerische Nationalbank hat durch ihre Anlagepolitik weltweiten Einfluss auf die Klimaschädlichkeit von wirtschaftlichen Aktivitäten. Soll sie diesen Einfluss dazu nutzen, den Klimawandel zu begrenzen?
    Stimme zu: 50%
    Stimme eher zu: 29%
  1. Um die Schweizer Wirtschaft nach der Corona-Krise wieder aufzubauen, werden eventuell staatliche Investitionen nötig sein. Sollen diese Investitionen möglichst klimaschonend getätigt werden?
    Stimme zu: 54%
    Stimme eher zu: 27%

Hier findest du die gesamten Resultate aus der Umfrage: PDF Download

Die Umfrage wurde von GFS Zürich im Auftrag von Greenpeace durchgeführt. Im Mai 2020 nahmen 1’000 Personen in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz an einer telefonischen Omnibus-Befragung teil. Die Repräsentativität wurde über eine Quotensteuerung erzielt.