Was für ein Wochenstart! Früh am Montagmorgen haben Klimaaktivist*innen des Collective Climate Justice sowie Greenpeace-Aktivist*innen das Hauptgebäude der Credit Suisse in Zürich blockiert. Ebenso wurde der Hauptsitz der UBS in Basel vom Collective Climate Justice symbolisch in Beschlag genommen. Insgesamt haben etwa 100 Personen an den beiden Aktionen teilgenommen.

Es war friedlich und bunt. Greenpeace-Aktivist*innen haben mit Pflanzen und Ölfässern auf kreative Art den Zugang zur Credit Suisse von der Bahnhofstrasse her versperrt. Die Pflanzen repräsentieren eine Welt, in der unsere Werte im Einklang mit der Natur sind. An einem anderen Eingang haben Aktivist*innen aus der Romandie Velos für die Blockade gebraucht und am Haupteingang waren engagierte Klimafreund*innen in Hochstimmung und sangen Lieder des Widerstands in mehreren Sprachen.

Es freut Greenpeace Schweiz, dass die Bewegung gegen die Finanzierung von Kohle, Öl und Gas wächst. In dem im Januar erschienenen Bericht, Schweizer Banken und die von ihnen finanzierten Emissionen, wird aufgezeigt, dass die zwei Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS im 2017 $12,3 Milliarden in fossile Energien investierten, die 93,9 Millionen Tonnen Co2 – Äquivalenten verursacht haben – das ist doppelt so viel wie die ganze Schweiz in einem Jahr ausstösst! Bereits im Februar nahmen Greenpeace-Aktivist*innen diese Facts zum Anlass und veranstalteten eine grossangelegte Putzaktion bei den Grossbanken, um sie aufzufordern, klimafreundlich und nachhaltig zu geschäften.

Was heisst klimafreundlich?

Greenpeace Schweiz fordert von der Credit Suisse und der UBS: 

  • Die beiden Grossbanken legen umgehend ihre Klimarisiken offen und  verpflichten sich offiziell zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens in Übereinstimmung mit dem 1.5 Grad Ziel.
  • Die beiden Grossbanken stoppen bis spätestens Ende 2019 die Neufinanzierung von Projekten und in Unternehmen, die Kohle, Teersand oder Öl aus der Arktis und der Tiefsee fördern, Flüssigerdgas exportieren oder Kohlekraftwerke betreiben. Für bestehende Finanzierungen müssen Auslaufphasen definiert und eingeleitet werden.
  • Die beiden Grossbanken veröffentlichen bis spätestens Ende 2020 einen konkreten Handlungsplan mit Absenkpfad, Zwischenzielen und entsprechenden internen Richtlinien, um mit ihrem globalen Geschäft bis spätestens 2030 klimaneutral zu sein.

Aktueller Stand

Leider haben die Banken bis jetzt ihre Vorgehensweise nicht geändert. Sie bleiben Teil des Problems und befeuern die Klimaerhitzung. An den Aktionen am Montag sind die Grossbanken, sowie die Staatsanwaltschaft Zürich hart mit den gewaltfreien Klimaaktivist*innen umgegangen. Am Vormittag hat die Polizei in Zürich die Aktion geräumt. Am Nachmittag folgte die Räumung der Blockade Basel. Obwohl die Klimaaktvist*innen friedlich waren und transparent machten, dass von ihnen weder Eskalation ausgehen werde, noch sie sich auf Provokationen einlassen würden, war bereits der Polizeieinsatz für die Räumung der Blockade unverhältnismässig. 

Gemäss Stadtpolizei Zürich wurden 64 Personen im Alter zwischen 15 und 65 Jahren festgenommen und auf die Polizeiwache gebracht. Heute Vormittag, rund 48 Stunden später, wurden die Klimaaktivist*innen freigelassen.

Die Aktivist*innen setzen sich für unsere Zukunft ein – ihr ziviler Ungehorsam ist in Anbetracht der Klimarisiken notwendig. Sie sind Held*innen und stehen für Klimagerechtigkeit ein. Auf der anderen Seite werden die Klimasünderinnen, die Grossbanken, mit Samthandschuhen angefasst. Trotz der Klimakrise finanzieren sie weiterhin Gas-, Öl- und Kohle-Geschäfte.

Greenpeace und die Klimabewegung werden nicht aufhören sich für eine klimagerechte Welt einzusetzen. Die Aktivist*innen und wir alle sollen Mut fassen. Wie Gandhi sagte, ‘’zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du’’. Die Grossbanken haben Strafanzeigen eingereicht, vielleicht ein Zeichen, dass der Sieg nicht mehr so weit weg ist!