Am 30. November beginnt in Dubai die Weltklimakonferenz COP28. Sie ist ein Stresstest für das Pariser Klimaabkommen. Die Teilnehmenden müssen klare Rahmenbedingungen festlegen, um die Expansion der Produktion fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas zu stoppen und gleichzeitig den Übergang zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Diese Forderung richtet sich insbesondere auch an die Akteure des Schweizer Finanzplatzes, des weltweit grössten Zentrums für grenzüberschreitende Vermögensverwaltung. Mit ihren Investitionen sind die Finanzakteure mitverantwortlich für weltweite Emissionen, die das rund 14- bis 18-fache der hiesigen Inlandemissionen betragen. Die Schweizer Finanzinstitute sind noch weit davon entfernt, die Klimafrage angemessen in ihre Geschäftsmodelle einzubeziehen.

Kommentar von Peter Haberstich, Experte für eine nachhaltige Finanzwirtschaft bei Greenpeace Schweiz:

«Die Klimakonferenz wird durch die Anwesenheit zahlreicher internationaler Finanzinstitute geprägt sein. Am 6. Dezember findet in Dubai das Sustainable Finance Forum statt. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, die Verantwortung des Schweizer Finanzplatzes im Kampf gegen die Klimaerhitzung in Erinnerung zu rufen. Die verschiedenen Akteure der Finanzbranche halten einen der wirksamsten Hebel in der Hand, um die Emissionen der Weltwirtschaft zu reduzieren. Investoren, Vermögensverwalter und Versicherungen müssen ihren Einfluss als Eigentümer geltend machen und die Unternehmen, in die sie investieren, dazu verpflichten, ihre Emissionen schrittweise zu reduzieren – und zwar in einem Tempo, das mit den Zielen des Pariser Abkommens im Einklang steht.»

«Die Investoren müssen sicherstellen, dass die Unternehmen, die in den Bereichen Öl, Kohle und Gas tätig sind, die Ausweitung der Produktion fossiler Brennstoffe stoppen. So wie es die Internationale Energieagentur IEA empfiehlt. Wenn dies nicht möglich ist, müssen sich die Investoren zurückziehen. Die Akteure des Finanzplatzes müssen zu Klimaaktivisten werden. Sie müssen ihren Einfluss geltend machen, um den Aufschwung der erneuerbaren Energien und der Effizienz überall auf der Welt und insbesondere in den Ländern des Südens zu unterstützen und zu beschleunigen. Die Finanzbranche reagiert viel zu langsam auf die Klimakrise. Sie setzt vornehmlich auf freiwillige Massnahmen – und ist damit gescheitert. Darum ist es entscheidend, die Aktivitäten des Schweizer Finanzplatzes entsprechend zu regulieren.»


Greenpeace an der COP28

Greenpeace ist an der COP28 in Dubai präsent. Die Delegation besteht aus internationalen Expert:innen sowie Vertreter:innen verschiedener nationaler Büros der Umweltorganisation. 

Ein Greenpeace-Medienbriefing mit Stellungnahmen und Forderungen zur Klimakonferenz steht ab sofort zur Verfügung: «COP28 must make fossil fuels history. Expectations for the COP28 UN climate talks in Dubai, Nov-Dec 2023», Greenpeace International, November 2023.

Kontakt zur Greenpeace-Delegation an der COP28: 

  • Gaby Flores, Koordinatorin und Pressereferentin, Greenpeace International, [email protected] (Englisch)
  • Greenpeace International Press Desk, +31 (0) 20 718 2470 (24 hours available), [email protected] 

Experten in der Schweiz

  • Peter Haberstich, Experte für eine nachhaltige Finanzwirtschaft bei Greenpeace Schweiz,  +41 76 337 44 49, [email protected]
  • Georg Klingler, Klima- und Energieexperte bei Greenpeace Schweiz, +41 79 785 07 38, [email protected]

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