Die BürgermeisterInnen von 14 Städten, darunter Paris, Los Angeles, Lima, Tokyo und Seoul, haben sich dazu verpflichtet, die Menge des in öffentlichen Einrichtungen servierten Fleisches erheblich zu reduzieren – als eine Reaktion auf die Klimakrise. Greenpeace begrüsst dieses Engagement und fordert die Schweizer Gemeinden und Städte dazu auf, sich inspirieren zu lassen und alles dafür zu tun, um aufzuholen.

Auf dem Gipfeltreffen des Netzwerks «C40 Cities Climate Leadership Group» in Kopenhagen haben sich 14 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von einigen der grössten Städte der Welt dazu verpflichtet, ihre Ernährungspolitik an den Zielen zum Schutz des Klimas und der Biodiversität auszurichten. Sie wollen ihre Lebensmittelbeschaffung bis 2030 auf eine Ernährung ausrichten, die im Wesentlichen auf pflanzlichen Lebensmitteln basiert und wenig tierische Produkte beinhaltet.

«Diese ‹Good Food Cities› verpflichten sich konkret bis 2030 den Konsum von Fleisch in öffentlichen Kantinen und bei der öffentlichen Beschaffung auf 300 Gramm Fleisch pro Person und Woche zu reduzieren. Dies entspricht der Empfehlung der EAT-Lancet-Kommission, die aufgezeigt hat, wie zehn Milliarden Menschen gesund ernährt werden können, ohne die planetaren Grenzen zu überschreiten», sagt Philippe Schenkel, Experte für nachhaltige Landwirtschaft bei Greenpeace Schweiz. «Wir begrüssen das Engagement dieser 14 Städte deshalb sehr. Wir ermuntern die Städte und Gemeinden in der Schweiz, sich davon inspirieren zu lassen. Sie müssen die Auswirkungen der Nutztierhaltung und damit der Fleischproduktion auf die Klimaerhitzung und die Biodiversität endlich ernsthaft in ihre Nachhaltigkeitspolitik integrieren.»

Im Mai 2018 stellte Greenpeace Schweiz fest, dass Schweizer Städte das Thema Ernährung in ihren Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit nicht ausreichend berücksichtigen. «Wir verglichen die Ernährungsrichtlinien der zehn grössten Schweizer Städte. Die Untersuchung zeigte, dass nur eine Stadt die Problematik der Nutztierhaltung in ihren Richtlinien aufgenommen hat, wobei diese besagten Ernährungsrichtlinien nur für familienergänzende Betreuungseinrichtungen gelten», sagt Philippe Schenkel. «Angesichts der vielen öffentlichen Einrichtungen, die von Städten betrieben werden, sind wir überzeugt, dass die Städte eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung einer vielversprechenden Klimapolitik spielen müssen.»

Greenpeace Schweiz fordert von den Schweizer Städten die Ausarbeitung ambitionierter Ernährungs- und Qualitätsrichtlinien sowie die rasche Einführung einer darauf beruhenden nachhaltigen Beschaffungspolitik.

Ein Update der 2018 veröffentlichten Studie «Nachhaltigkeit: Das Essen nicht vergessen! Eine Analyse der Ernährungsrichtlinien der zehn grössten Schweizer Städte» ist in Vorbereitung und wird in Kürze veröffentlicht.

Weitere Informationen:

Kontakte:

  • Philippe Schenkel, Experte für nachhaltige Landwirtschaft bei Greenpeace Schweiz, +41 78 790 52 84, [email protected]
  • Medienstelle Greenpeace Schweiz, +41 44 447 41 11, [email protected]