Greenpeace Brasilien verurteilt die Gewalt und die Abholzung rund um den Soja-Anbau. Laut Bericht am meisten davon betroffen ist das Cerrado-Gebiet, welches fast 22% der Landesfläche einnimmt. Einige der weltweit grössten Lebensmittelhändler beziehen Soja aus der brasilianischen Savannenregion. Die Hülsenfrüchte werden ausschliesslich als Tierfutter verwendet, insbesondere für grosse Fast-Food-Ketten. Sie beteiligen sich damit an Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung.

Cargill und Bunge, zwei grosse internationale Handelsunternehmen, exportieren Sojabohnen aus dem brasilianischen Cerrado, einer Savannenregion, in der die landwirtschaftliche Tätigkeit von Umweltzerstörung, illegalen Aktivitäten und Gewalt geprägt ist. Die dort angebaute Soja wird zur Fütterung von Tieren verwendet, vor allem für Geflügel, dessen Fleisch in Fastfood-Restaurants verkauft wird. Die beiden Konzerne arbeiten mit dem Agrarbetrieb Agronegocio Estrondo zusammen, welcher kürzlich die Genehmigung zur Rodung von fast 25’000 Hektaren Wald erhielt, was der Fläche der Stadt Frankfurt entspricht. Die Forderungen die Umweltzerstörung und die Entwaldung zu reduzieren, werden von den beiden Handelsmonstern schlicht ignoriert. Inzwischen ist bereits die Hälfte des natürlichen Ökosystems des Cerrado für immer verloren.

Gewalt an der Tagesordnung

Die Cerrado-Soja wird an viele internationale Konzerne verkauft, darunter Fast-Food-Monster wie McDonald’s, KFC, Burger King. Dies obwohl sich ein grosser Teil dieser Kunden verpflichtet hat, Rindfleisch das zu Abholzungen beiträgt, aus ihren Lieferketten zu entfernen. Sie machen sich mitschuldig an der Zerstörung eines der wertvollsten und wichtigsten Ökosysteme der Welt. Unakzeptabel ist auch die rohe Gewalt, der die Bewohner der Region täglich ausgesetzt sind. Die traditionellen Geraizeira-Gemeinden der Region Estrondo werden unterdrückt. Menschen werden willkürlich inhaftiert, ermordet und entführt, um den Zugang zu ihren Gemeinden zu erleichtern. Im Mai 2019 dokumentierte ein Ermittlungsteam von Greenpeace Brasilien und der ARD Weltspiegel einen bewaffneten Überfall auf eine Gemeinde.

Um dem ein Ende zu setzen und so wichtige Ökosysteme wie das Cerrado-Gebiet besser zu schützen, fordert Greenpeace ein Ende von umweltzerstörendem Futtermittelimport in die Schweiz und ruft zur Verringerung des Fleischkonsums auf.